Abholzung von Bäumen an Straßen nur ultima ratio
München, 20.08.2014Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann zur aktuellen Diskussion um die Verkehrssicherheit an Straßen: Keine massenhafte Abholzung von Bäumen - Eingriffe in die Natur zur Verkehrssicherheit werden auf das unbedingt notwendige Maß reduziert - Konsequente Kontrollen der Polizei
+++ Laut Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann werden die Bundesrichtlinien zur Sicherheit an Straßen in Bayern mit dem notwendigen Augenmaß vollzogen. Trotz 222 schwerer Baumunfälle im ersten Halbjahr 2014 ist die Abholzung von Bäumen entlang von Straßen in Bayern nur ultima ratio: "Oberste Priorität hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Bäume werden nur dann entfernt, wenn wir die Verkehrssicherheit nicht gleichermaßen auf andere Weise gewährleisten können", so Herrmann und gab zu Bedenken, dass an den Unfällen meist nicht die Bäume, sondern die Verkehrsteilnehmer selbst schuld seien. "Daher geht die Bayerische Polizei mit konsequenten Kontrollen gegen überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer als Hauptunfallursachen vor." +++
Die in der Diskussion stehenden Richtlinien des Bundes tragen für Herrmann zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Sie gelten bei Neu-, Um-, und Ausbauten von Straßen sowie bei der Absicherung von Gefahrenstellen, wie Unfallhäufungen. Nach den Worten Herrmanns sei die Richtlinie dahingehend zu verstehen, dass die Verkehrssicherheit vorrangig durch passive Schutzmaßnahmen wie Schutzplanken hergestellt werden soll. Primäres Ziel bayerischer Verkehrssicherheitspolitik sei, die Unfälle mit Verkehrstoten bis ins Jahr 2020 um 30 Prozent im Vergleich zu 2011 zu senken. Dazu gehöre insbesondere, die Sicherheit auf den Landstraßen zu erhöhen. Herrmann: "Jeder Unfall ist hier definitiv einer zu viel. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, müssen daher auch Bäume entfernt werden. Umweltschutzauflagen sind dabei selbstverständlich einzuhalten."
Im ersten Halbjahr 2014 ereigneten sich schwere Unfälle vor allem auf den Landstraßen außerorts. Bei 49.091 Verkehrsunfällen (27,8 Prozent aller Verkehrsunfälle) wurden dort 10.761 Personen verletzt (33,2 Prozent der Verletzten) und 180 getötet (61,9 Prozent aller Getöteten).
Informationen zum umfangreichen Maßnahmenpaket des Bayerischen Verkehrsicherheitsprogramms 2020 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' können unter www.sichermobil.bayern.de abgerufen werden.