Bayerische Polizei und Justiz zukünftig in blau
München, 25.03.2015Bayerische Polizei und Justiz zukünftig in blau - Innenminister Joachim Herrmann zum Ergebnis der Mitarbeiterbefragung: Deutliche Mehrheit für blau - Hohe Zustimmung für österreichisches Uniformkonzept - Auslieferung der neuen Uniform ab Ende 2016
+++ Die Beamtinnen und Beamten der Bayerischen Polizei und der Justiz tragen in Zukunft blaue Uniformen. Das geht aus einer groß angelegten Mitarbeiterbefragung hervor, wie heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im Innenausschuss des Bayerischen Landtags berichtet hat. 84 Prozent der rund 27.500 uniformierten Polizistinnen und Polizisten beteiligten sich an der Befragung. Mit fast 69 Prozent sprachen sich mehr als zwei Drittel der abstimmenden Kolleginnen und Kollegen der Bayerischen Polizei eindeutig für blaue Uniformen aus. Bei der Justiz waren 64 Prozent für blau. Herrmann hatte bereits 2013 angekündigt, dass alle betroffenen Beamten selbst über die künftige Farbe ihrer Uniform entscheiden können. Zur Wahl standen die bisherige Farbkombination aus grün, beige und bambusfarben sowie die Blautöne der österreichischen Polizeiuniformen aus dem achtmonatigen Trageversuch. +++
Wie Herrmann betonte, spiele die Farbfrage bei der neuen Polizeiuniform nur eine Nebenrolle. "Uns geht es vorrangig um hohe Funktionalität, guten Komfort und bestmögliche Außendiensttauglichkeit." Auch frauengerechte Schnitte stehen im Mittelpunkt. "Im Sommer 2015 starten wir die Beschaffung der neuen Polizeiuniform", so Herrmann zum weiteren Zeitplan. Ende 2016 sollen dann die ersten bayerischen Polizeiuniformen ausgeliefert werden. Bis dahin ist es den am Trageversuch beteiligten Polizistinnen und Polizisten freigestellt, auch weiterhin in der dunkelblauen Uniform Dienst zu verrichten.
Bei der Beschaffung der neuen Uniform setzt die Bayerische Polizei nach gründlicher Prüfung auf eine Kooperation mit dem Logistikzentrum Niedersachsen, einem landeseigenen Betrieb, der bereits seit Jahren unter anderem mit den Polizeien aus Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammenarbeitet. Dazu werde für fünf Jahre ein Verwaltungsabkommen zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Niedersachsen angestrebt. "Damit haben wir die größtmögliche Sicherheit für eine professionelle Einführung der neuen Uniform bei unseren 33.000 Uniformträgern von Polizei und Justiz", begründete der Innenminister die Entscheidung. Gleichzeitig kündigte Herrmann an, dass alle bayerischen Uniformteile öffentlich ausgeschrieben werden. Auch bayerische Hersteller können sich am Wettbewerb beteiligen.
Insgesamt rund 500 Beamtinnen und Beamte aus ganz Bayern testeten für acht Monate Uniformkonzepte aus Österreich, 50 davon auch die Uniform aus Baden-Württemberg (siehe auch www.stmi.bayern.de/sus/polizei/neueuniform/). Die Trageversuchsteilnehmer füllten zu jedem einzelnen Kleidungsstück alle acht Wochen einen Fragebogen aus und beantworteten im Laufe der letzten Monate mehrere hundert Fragen. Laut Herrmann hatten die meisten getesteten Kleidungsstücke der österreichischen Kollektion extrem hohe Zustimmungswerte von oft mehr als 90 Prozent. "Die Uniform der österreichischen Bundespolizei ist also eine sehr gute Basis für unsere neue bayerische Polizeiuniform." In vielen Fällen bewege sich der festgestellte Änderungsbedarf im Detailbereich, wie etwa beim Schnitt von Hosentaschen. "Es geht aber auch um entscheidende Aspekte, wie einem verbesserten Zugriff zu wichtigen Einsatzmitteln am Gürtel", erläuterte der Innenminister. Wie Herrmann weiter ausführte, arbeitet dazu die Projektgruppe 'Neue Dienstkleidung der Bayerischen Polizei' mit der renommierten Designerin Barbara Mungenast zusammen. Mungenast hatte die österreichische Polizeiuniform entworfen. "Unser Ziel ist, ganz bewusst auch bayerische Design-Akzente zu setzen", ergänzte Herrmann. "Angefangen von Hoheitszeichen über Schriftzüge bis hin zu den Schulterklappen nehmen wir derzeit viele Komponenten unter die Lupe."