Herrmann auf 'transport logistic 2017' Messe
München, 10.05.2017Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann auf 'transport logistic 2017' - Messe München: Schienenverkehr zwischen Bayern und Italien weiter forcieren - Umwelt schonen - Ressourcen sparen
+++ Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann sieht die Zukunft des Güterverkehrs klar auf der Schiene. Besonderes Potential hat seiner Ansicht nach die globale Transportkette zwischen den italienischen Adriahäfen und Bayern. „Wir müssen die derzeit noch bestehenden Hürden und Zeitfresser im Güterverkehr über die Alpen nach und nach beseitigen und mehr Transporte über die Adriahäfen abwickeln. Nur wenn wir die Bahnverbindungen hier ausbauen, können wir die Transportwege deutlich verkürzen. Das spart deutlich Ressourcen und schont die Umwelt“, sagte Herrmann heute auf der Messe 'transport logistic 2017' in München. Ein wichtiger Ansatz sei der verstärkte Ausbau der Schieneninfrastruktur mit Oberleitungen. +++
„Mehr elektrifizierte Strecken schaffen mehr Möglichkeiten für den Schienengüterverkehr. Das Bahnnetz weist gerade in Süddeutschland einen hohen Investitionsstau im Vergleich zu unseren Nachbarn in der Schweiz und Österreich auf, die beide bei der Verlagerung des Warenverkehrs auf die Schiene unbestritten erfolgreicher sind“, so der Verkehrsminister. Der Bund müsse endlich einen 10-Jahres-Plan zur Elektrifizierung von Bahnstrecken entwickeln, der auch Strecken außerhalb des Bundesverkehrswegeplans vorsieht. In der Schweiz sind nahezu alle Bahnstrecken elektrifiziert, in Österreich 70 Prozent. Dagegen sind in Deutschland lediglich rund 60 Prozent aller Streckenkilometer elektrifiziert, in Bayern gar nur 49 Prozent.
Gemeinsam mit Debora Serracchiani, der Präsidentin der autonomen Region Friaul Julisch Venetien und Zeno D’Agostino, dem Vorsitzenden der Hafenbehörde von Triest, war Herrmann sich einig, dass Wirtschaft und Politik gemeisam an einem Strang ziehen müssen, um die Schienenverbindung Richtung Norditalien auszubauen. „Die aktuellen Verkehrsprognosen zeigen, dass der Güterverkehr weiter steigen wird. Bis 2030 rechnen wir deutschlandweit mit einem Anstieg um durchschnittlich 38 Prozent. Dabei sind die größten Zuwächse mit etwa 43 Prozent bei der Bahn, gefolgt vom Lkw mit einem Plus von 39 Prozent und der Binnenschifffahrt mit einer Steigerung von 23 Prozent. Die Verkehrsprognose für Bayern geht von einer Zunahme des Güterverkehrs von knapp 42 Prozent aus. Wir müssen also bereits jetzt mit guten Verkehrskonzepten vorsorgen. Für mich gehört der Güterverkehr runter von der Straße und rauf auf die Schiene“, so Herrmann.
Die Nordadriahäfen sind für Bayern die kürzesten Verbindungen in den östlichen Mittelmeerraum, den Nahen Osten und nach Asien. Sie liegen deutlich näher als die Nordseehäfen. Mit der Einbindung der Nordadriahäfen in globale Logistikketten ließen sich die Transportwege deutlich verkürzen.