Rastanlage der Zukunft in Fürholzen West an der A9 fertiggestellt
München, 22.09.2017'Rastanlage der Zukunft' in Fürholzen West an der A9 fertiggestellt - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei der feierlichen Eröffnung: Innovative Energiekonzepte und Betankungsmöglichkeiten - Zusammen mit Fürholzen Ost insgesamt 240 Lkw-Stellplätze, 323 Pkw-Stellplätze sowie 16 Stellplätze für Busse und 16 Stellplätze für Pkw mit Anhänger - Mehr Lärmschutz
+++ Ein Vorzeigeprojekt, das deutschlandweit seinesgleichen sucht: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Dr. Karl-H. Rolfes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn Tank & Rast GmbH, die Rastanlage 'Fürholzen West' offiziell eröffnet. "Unsere 'Rastanlage der Zukunft' setzt auf innovative Energiekonzepte", erklärte Herrmann beim Festakt. Dazu gehöre, dass die Rastanlage im Jahresmittel mehr Energie produziert, als verbraucht wird. Erreicht werde dies durch große Photovoltaikflächen. Außerdem biete sie sämtliche Betankungsmöglichkeiten für Fahrzeuge, von üblichen Kraftstoffen bis hin zu Wasserstoff, komprimiertem Erdgas und Elektro-Schnellladesäulen. "Die neue Rastanlage ist auch Bestandteil unseres 'Digitalen Testfeldes A9 München-Nürnberg'", ergänzte Herrmann. +++
Besonders wichtig für den bayerischen Verkehrsminister ist, dass zusammen mit der ebenfalls neu ausgebauten Rastanlage "Fürholzen Ost" die Stellplatzsituation an der vielbefahrenen A9 vor allem für Lkw erheblich verbessert wird. "Unsere beiden neuen Rastanlagen bieten insgesamt 240 Lkw-Stellplätze, 323 Pkw-Stellplätze sowie 16 Stellplätze für Busse und 16 Stellplätze für Pkw mit Anhänger", so Herrmann. "Vor dem Ausbau gab es hier zusammen lediglich rund 35 Stellplätze für Lkw und rund 65 Stellplätze für Pkw." Das sei gemessen am Bedarf viel zu wenig gewesen. Großraum- und Schwertransporte können jetzt laut Herrmann auf beiden Rastanlagen eigens eingerichtete Längsparkstreifen nutzen.
Nach Herrmanns Worten ebenfalls sehr erfreulich sind die Verbesserungen beim Lärmschutz an den beiden Rastanlagen. So wurde auf der Ostseite der Autobahn eine fünf Meter hohe und rund 250 Meter lange Lärmschutzwand errichtet. "Das bedeutet spürbar weniger Verkehrslärm für die Anwohner in Fürholzen", erklärte der Minister. Ferner wurde die Rastanlage Ost mit einer drei Meter hohen Gabionenwand eingefasst, um einen Sichtschutz zur Wohnbebauung zu schaffen. Darüber hinaus gibt es zum Schutz der Lkw-Fahrer vor Lärm während der Ruhezeiten entlang der Autobahn bei beiden Rastanlagen drei Meter hohe Lärmschutzwälle.
Wie der bayerische Verkehrsminister weiter erklärte, wird der Freistaat die Planungen zum Ausbau und Neubau der bewirtschafteten und unbewirtschafteten Rastanlagen intensiv fortführen. Dabei geht es insbesondere um mehr Lkw-Stellplätze. Laut Herrmann hat die Bayerische Straßenbauverwaltung die Stellplatzsituation für Lkw an den Autobahnen bereits in den letzten Jahren massiv verbessert. Im Zeitraum 2008 bis 2016 wurden insgesamt 98 Rastanlagen mit einem Kostenvolumen von rund 240 Millionen Euro erweitert oder neu gebaut. "So konnten wir rund 3.800 zusätzliche Abstellflächen für Lkw schaffen", machte der Minister deutlich. "Heuer können wir weitere rund 300 Lkw-Stellplätze fertigstellen, ein Großteil hier an den Rastanlagen Fürholzen." Daneben setzt Herrmann auf den Einsatz der Telematik. So wurde auf der A9 im Mai 2015 ein internetbasiertes Lkw-Parkplatzinformationssystem zwischen Nürnberg und München in Betrieb genommen, das es ermöglicht, die Stellplatzkapazitäten aller Rastanlagen voll auszuschöpfen. Ein weiterer Baustein ist das intelligente Parkraum-Management, um die Nutzung der Lkw-Stellflächen zu optimieren. Pilotprojekte in Bayern sind das telematisch gesteuerte Lkw-Kompaktparken an der 'Rastanlage Jura' an der A3 bei Neumarkt oder das derzeit in der Realisierung befindliche Projekt 'Kolonnenparken' an der 'Tank- und Rastanlage Inntal West' an der A93.
Der Bund hat in den Ausbau der Verkehrsanlagen an den Rastanlagen 'Fürholzen Ost' und 'Fürholzen West' insgesamt rund 33,7 Millionen Euro investiert (19,3 Millionen Euro Ostseite, 14,4 Millionen Euro Westseite), die Autobahn Tank & Rast GmbH darüber hinaus rund 28 Millionen Euro (7,5 Millionen Euro Ostseite, 20 Millionen Euro Westseite) in den Neubau beziehungsweise die Erneuerung der Tank- und Rastanlagengebäude.