30-jähriges Gedenken an Polizistenmorde in Dorfen
München, 02.03.201830-jähriges Gedenken an Polizistenmorde in Dorfen - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Schirmherr beim Benefizkonzert des Bayerischen Polizeiorchesters: Spendenerlöse für die Bayerische Polizei-Stiftung zur Unterstützung geschädigter Polizisten - Vielfältige Maßnahmen zum besseren Schutz
+++ Zum 30-jährigen Gedenken an die Polizistenmorde vom 4. März 1988 in Dorfen hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Schirmherr an einem Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern im Stadtsaal in Mühldorf teilgenommen. Das Konzert fand unter der Leitung des Generalmusikdirektors der Bayerischen Polizei Professor Johann Mösenbichler statt. "Der Erlös kommt der Bayerischen Polizei-Stiftung zugute", erklärte der Minister "Damit können wir Polizistinnen und Polizisten sowie deren Familien unterstützen, die im Dienst zu Schaden gekommen sind." +++
Herrmann erinnerte an den schrecklichen Vorfall vom 4. März 1988 in Dorfen: An diesem Tag führten Beamte der Polizeiinspektion Dorfen bei einem 37-Jährigen eine Hausdurchsuchung durch und stellten mehrere Schusswaffen und Munition sicher. Später auf der Polizeidienststelle gelang es dem 37-Jährigen, die Waffen an sich zu reißen. Er erschoss Polizeikommissar Robert Gebler, Polizeihauptmeister Karl-Heinz Loibl und Polizeihauptkommissar Alfred Maier. Polizeihauptmeister Franz Klarl überlebte den hinterhältigen Angriff schwer verletzt. Beim Schusswechsel wurde auch der 37-Jährige angeschossen und erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. "Wir vergessen unsere ermordeten Kollegen nicht", versicherte der Minister als oberster Dienstherr. "Wir werden ihnen stets ein dauerhaftes und ehrendes Andenken bewahren." So sind laut Herrmann alle durch Rechtsbrecher getöteten Angehörigen der Bayerischen Polizei auf einer Gedenktafel im bayerischen Innenministerium und auf dem Ehrenmal der Bayerischen Polizei auf dem Westfriedhof in München namentlich verewigt.
"Jeder Angriff gegen unsere Polizistinnen und Polizisten ist ein Angriff gegen uns alle, gegen unsere freiheitliche Gesellschaft", betonte Herrmann. "Das können und werden wir nicht dulden. Wir müssen diejenigen bestmöglich schützen, die uns schützen!" Deshalb sei es für den bayerischen Innenminister ein Herzensanliegen, die Risiken für das Leben und die Gesundheit der Polizeibeamten soweit wie möglich zu minimieren.
"Heutzutage sind unsere Polizeidienststellen wesentlich besser gesichert als noch vor 30 Jahren, beispielsweise durch den Einbau von Personenschleusen", so Herrmann. "Auch die Ausrüstung unserer Polizistinnen und Polizisten haben wir ständig modernisiert und den aktuellen Erfordernissen angepasst." Als Beispiele nannte Herrmann die 2017 flächendeckend eingeführte neue ballistische Schutzausstattung und den künftig bayernweiten Einsatz von Body-Cams zum besseren Schutz vor Übergriffen im täglichen Dienst. Dazu komme ab September 2018 der Beginn der Auslieferung der neuen hochmodernen Dienstpistole Heckler und Koch SFP 9.
Der Innenminister machte aber auch klar, dass es eine hundertprozentige Sicherheit leider nicht geben könne: "Trotz der hervorragenden Ausbildung unserer Polizeikräfte und trotz aller Sicherungs- und Schutzmaßnahmen kommen leider immer wieder Polizeibeamte während eines Einsatzes zu Schaden." In diesen Fällen ist Herrmann der Bayerischen Polizei-Stiftung für ihr Engagement sehr dankbar. Sie unterstützt auf unbürokratische Weise Polizistinnen und Polizisten, die im Dienst erheblich verletzt wurden, oder deren hinterbliebene Angehörige. Seit ihrer Gründung im Jahr 1977 hat die Bayerische Polizei-Stiftung in bislang 980 Fällen mit insgesamt rund 2,3 Millionen Euro geholfen. "Für diesen großartigen Beitrag ein herzliches Vergelt`s Gott", dankte Herrmann.
Weiterführende Informationen zur Bayerischen Polizei-Stiftung sind unter www.bayerische-polizei-stiftung.de/ abrufbar.