Herrmann zieht vor dem Tag der Verkehrssicherheit Bilanz

München, 14.06.2024

Aktionsmonat für mehr Radverkehrssicherheit beendet - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zieht vor dem Tag der Verkehrssicherheit Bilanz: Rund 11.500 Verstöße bei Radlern und Autofahrern - Mehr gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich

+++ 11.502 Verstöße musste die Bayerische Polizei laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Aktionsmonat für mehr Radverkehrssicherheit im Mai 2024 feststellen. Das Gros waren 10.167 Verwarnungen, gefolgt von 1.103 Anzeigen wegen schwerwiegenderer Ordnungswidrigkeiten wie Rotlichtverstöße. Darunter waren auch 4.691 Fälle, bei denen Radlfahrer beispielsweise als Geisterradler entgegen der Fahrtrichtung oder verbotswidrig auf dem Gehweg fuhren. 1.444 Mal mussten Auto- und Lkw-Fahrer sanktioniert werden, vor allem weil sie auf Radwegen gehalten oder geparkt hatten. In 232 Fällen gab es eine Strafanzeige, beispielsweise wegen Gefährdung des Straßenverkehrs oder Fahren ohne Fahrerlaubnis. "Wir brauchen deutlich mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr, egal ob auf zwei oder vier Rädern", forderte Herrmann vor dem Tag der Verkehrssicherheit am 15. Juni. "Radlfahren muss noch deutlich sicherer werden!" Deshalb kündigte der Innenminister an, dass die Bayerische Polizei auch künftig verstärkt auf die Radverkehrssicherheit achten werde. +++

Der Aktionsmonat fand im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' statt.  Nach Herrmanns Worten waren insbesondere die Radlstreifen der Bayerischen Polizei im Einsatz, uniformiert und zivil. Bayernweit gibt es mehr als 800 Polizistinnen und Polizisten auf Fahrradstreife. Flankiert wurden die Kontrollen von Infoständen der Bayerischen Polizei an beliebten Radlstrecken, um Verkehrsteilnehmer für sicheres Radlfahren und mehr gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren.

Sorge bereitet dem Innenminister, dass die Zahl der Radlunfälle vor allem mit schweren Folgen trotz vieler polizeilicher und straßenbaulicher Maßnahmen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. 2023 erhöhte sich in Bayern die Zahl der getöteten Radlfahrer auf 85 (2022: 84), der höchste Stand seit 2009 (97). Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radlfahrern 2023 mit 19.455 Fahrradunfällen leicht zurückgegangen (-1,0 Prozent), aber auf hohem Niveau. Ebenfalls einen leichten Rückgang gab es bei den verletzten Radlfahrern (2023: 18.145; 2022: 18.296; -0,8 Prozent), ebenfalls auf hohem Niveau. Bis Ende April 2024 ist die Zahl der Radlunfälle im Freistaat gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,1 Prozent auf 3.816 gestiegen. Die Zahl der verletzten Radlfahrer erhöhte sich um 17,1 Prozent auf 3.416. 16 Radlfahrer kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben (Vorjahreszeitraum 16).